Unglaublich, an was man alles denken muss, wenn man ein Gewerbe rechtmäßig betreiben will…. Heute beschäftige ich mich mit dem Thema „Verpackungslizenz“. Da die Stick.Zone ja primär ein Online-Versandhandel ist, bleibt mir rein gesetzlich gar nichts anderes übrig . Die Verpackungslizenz ist aber nicht nur für den Versand, sondern auch für jeden Bäcker, Kiosk, den Einzelhandel und Co. unumgänglich….
Was ist eine Verpackungslizenz?
1991 wurde mit der Verpackungsverordnung zum ersten Mal eine gesetzliche Regelung eingeführt, die den Hersteller für die Entsorgung bestimmter Waren verantwortlich macht.
Vereinfacht gesagt: ich bin als Gewerbetreibender dafür verantwortlich, dass der Kunde das von mir gelieferte Verpackungsmaterial ordnungsgemäß entsorgt. Dazu zählen alle Arten von Verkaufs-, Um- oder Transportverpackungen – also auch Schutzfolien, Klebebänder, Luftpolsterfolien oder einfache Plastiktüten. Und da ich natürlich nicht jeden einzelnen Käufer überprüfen kann, ob er die Plastikfolie und den Versandkarton ordentlich trennt, kann ich diese Verantwortung ganz einfach mit einer Verpackungslizenz abgeben.
Woher bekomme ich diese Verpackungslizenz?
Dafür gibt es 2 Möglichkeiten:
Vertragsabschluss mit einem Entsorgungsunternehmen
Mit einem deutschen (!) Entsorgungsunternehmen wird ein Vertrag abgeschlossen, in dem man die Menge der voraussichtlichen Abfälle (in kg) für das kommende Jahr erfasst. Diese muss man natürlich in der Lage sein, selbst abzuschätzen – und daraus ergibt sich dann eine zu bezahlende Grundgebühr. Jedoch empfiehlt es sich, lieber ein bisschen mehr, als zu wenig anzugeben, da die Nachmeldegebühren meist höher sind.
Deutschlandweit gibt es unzählige Unternehmen, die für einzelne Geschäftsfelder in Frage kommen. Idealerweise holt man sich von ein paar vorab ein unverbindliches Angebot.
Große Anbieter sind zB „der grüne Punkt“, „Zentek“, „Landbell“, „Susa Solutions“, oder „Bellandvision“.
Vorlizensierte Verpackungen kaufen
Dank dem WWW wird es uns ja wirklich einfach gemacht. Mittlerweile gibt es viele Unternehmen, die das Problem mit dem einschätzen des Mülls im Voraus aufgegriffen haben und Verpackungen anbieten, die bereits die Verpackungslizenz pro Stück beinhalten.
Man kauft also Kartons, Folien & Co. in der gebrauchten Menge und bezahlt direkt die Lizenz.
Einige Beispiele dafür sind: „abc Verpackungen“, „Biobiene“, „zmart“ oder „Verpackungsteam“
Ich persönlich habe mit dem Verpackungsteam gute Erfahrungen gemacht und der Lizenzkauf ist ganz einfach: gewünschten Artikel suchen und direkt in den einzelnen Artikelmasken kann man auswählen, ob man eine Lizenz gleich dazu kaufen möchte.
Welche Verpackungslizenz ist besser?
Ob man besser vorlizensiertes Material kauft, oder lieber einen Vertrag mit einem Entsorgungsunternehmen abschließt, kann man nicht pauschal beantworten. „Besser“ in dem Sinne ist also keine.
Vorlizensierte sind WAHRSCHEINLICH besser für Kleinunternehmer, die keine 100 Päckchen in der Woche verkaufen. Man hat die Kosten besser unter Kontrolle, es geht einfacher und schnell.
Der Vertrag mit dem Entsorger ist natürlich vorteilhafter für Unternehmen, die täglich einige Päckchen verschicken, oder viele Produkte verkaufen. Auch wenn man eine personalisiere Verpackung möchte (das Logo am Klebeband, oder am Versandkarton), so ist diese Variante natürlich besser. Manchmal ist diese Variante aber auch für „Kleine“ zu empfehlen. Sehr günstige Verpackungen kann man zB auf Ebay erwerben und vielleicht kommt man mit einer extra gekauften Verpackungslizenz im Endeffekt günstiger.
Aber in beiden Fällen empfiehlt sich, genau abzuwägen, was für das eigene Unternehmen sinnvoller ist UND vor allem auch praktischer!!