Die 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit

die 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit "Angst"

Foto: JörgBrinckheger / pixelio.de

Der heutige Beitrag, die 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit, wurde inspiriert durch eine immer wiederkehrende Frage auf meiner FB-Gruppe „Selbstständig und Mutter – Erfahrungsaustausch, Tips und Tricks“:

„Ich würde mich gerne Selbstständig machen, aber ich weiß nicht WIE, und habe Angst“

Zum Thema Angst kann ich nur sagen: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Natürlich wird man, so wie ich mit der Stick.Zone, anfangs Schwierigkeiten haben mit der Zeit, oder dem Papierkram und vielleicht auch Respekt haben vor den betriebswirtschaftlichen und rechtlichen To-Do´s. Man kann Hilfe bekommen – in Form von Förderungen, Beratungen und Co., aber man muss sich erkundigen und wirklich dahinter sein. Mit der richtigen Planung (!!!), einer ordentlichen Portion Konsequenz und der Bereitschaft, Überstunden zu machen, kann man es schaffen.

  1. Bin ich ein Unternehmertyp?
  2. Info´s sammeln
  3. der Businessplan
  4. Beratungen
  5. Finanzierung und Förderungen
  6. Firmenname, Markenschutz und Domain
  7. der Standort
  8. Beantragung von Genehmigungen
  9. Amtswege und Behördengänge
  10. Versicherungen und Vorsorge

1. Bin ich ein Unternehmertyp?

Dieser Punkt der 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit ist maßgeblich für Erfolg oder Misserfolg. Man sollte sich bewusst sein, dass sich eine Firma (egal in welcher Größe) nicht von alleine führt. Hier ein paar generelle Fragen: Bin ich bereit, bis zu 60 Stunden und mehr zu arbeiten (Vollzeit-Unternehmen, natürlich gibt es Ausnahmen bei zb. Kleinunternehmen)? Bin ich kommunikativ, kompetent, diszipliniert und etwas risikobereit? Kann ich Entscheidungen treffen? Schaffe ich trotz Selbstständigkeit, eine Work-Life-Balance zu erhalten? Steht meine Familie hinter mir?
Liebe Mamas – wir haben es da leider ein bisschen schwieriger… Bei uns stellen sich noch viele Fragen mehr: sind die Kinder betreut? Habe ich noch genug Zeit für meine Kleinen, Haushalt und Co…

Ist man sich nicht sicher, so gibt es im Internet eine menge Tests zum Thema „Unternehmensgründer“ – unter anderem auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (zum Test HIER). Ich persönlich würde solche Testergebnisse allerdings mit Vorsicht genießen. Bei jedem Menschen ist die Ausgangssituation anders und ich denke, dass mit der richtigen Vorbereitung, ein wenig Grundwissen und der Bereitschaft, zu Lernen (fast) jeder als Unternehmer geeignet wäre.

2. Infos sammeln

Hier beginnen Sie gedanklich schon mit Ihrem Businessplan – Was genau möchte ich machen? Ist der Markt dafür gegeben? Welche Behördengänge sind zu erledigen? Welche externe Berater wären hilfreich (Steuerberater, Anwalt, Unternehmensberater….)? Hier würde sich auch ein Existenzgründer-Seminar anbieten. Man findet diese in seiner Nähe ganz leicht im Internet. Es gibt viele verschiedene Anbieter, manche Seminare sind eintägig, manche mehrtägig. So liegt es an einem Persönlich, welche Intensität man für sich selbst als Wichtig und Notwendig erachtet.

3. der Businessplan

Leider ein unausweichliches und notwendiges Übel in den 10 ersten Schritten zur Selbstständigkeit. Dieser wird von den Banken und allen weiteren Kapitalgebern (auch Förderbanken) verlangt, um die voraussichtliche Tragfähigkeit des Unternehmens zu beurteilen. Für einen ordentlichen und ausführlichen Businessplan sollte man mindestens 10 Arbeitsstunden einplanen – je nach persönlicher Affinität zum Schreiben und dem Umfang des Unternehmens. Für ganz Unerfahrene und Jene (auch Mamas), die sich unsicher sind, empfehle ich eine Vorlage zu verwenden – wie DIESE der IHK (einfach im Reiter rechts die Word-Datei downloaden).

4. Beratungen

Egal, ob in der Planungsphase, oder als „Alter Hase“ im Business – niemals wird man ALLES wissen können, daher empfiehlt es sich, externe Berater zu konsultieren. Für Newcomer eigenen sich sehr gut die Gründungsexperten der IHK oder der Handwerkskammer. Denn die eigentliche Gründung, also die Gewerbeanmeldung, die Wege zum Notar oder auch die Eröffnung des Geschäftskontos, sind schnell erledigt, jedoch bei Fehlern nicht ohne Folgen! Daher: unbedingt Experten fragen!!!

Ein Berater kann neben dem Weg zur IHK auch ein Gründungsberater und ein Steuerberater sein. Aber Achtung!!! Für solche externen Berater gibt es extra Förderbeträge!!! (KfW Beratungsförderung bis zu 75%). Und eine solche Förderung muss zuerst beantragt werden, BEVOR die Leistung in Anspruch genommen wird.

5. Finanzierung und Förderungen

die 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit / Förderung

Foto: I-vista/pixelio.de

Schon die Hausbank gewählt? Nein? – Dann ist JETZT der richtige Zeitpunkt. Anhand des Businessplans und der dortigen Kapitalaufstellung, lässt sich der voraussichtliche Kapitalbedarf festlegen. Leider bedeutet die Selbstständigkeit zunächst Investitionen und Kosten, die oft nicht mit dem Ersparten gedeckt werden können. Die Finanzierung kann sehr vielfältig sein – Eigenkapital, Kredite und Zuschüsse sowie Förderkredite sollten abgewägt und auch genutzt werden. Genauere Informationen sollte man vom Finanzierungsberater der Hausbank bekommen. Speziell wegen Fördermöglichkeiten sollte man SPEZIELL nachfragen. Es gibt unglaublich viele: speziell für Mütter, Gründerkredite, Startfonds, und für Beratungsleistungen sind nur ein paar Beispiele.
Aber Achtung! Im Regelfall bedarf es einer Beantragung VOR Inanspruchnahme der Beratung oder der Investition.

6. Firmenname, Markenschutz und Domain

Der Firmenname ist ein wichtiger Punkt – chronologisch gesehen, kann dieser Part der 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit auch weiter hinten angesetzt werden, aber je früher, desto besser. Ich persönlich finde ja, dass der Markenname irgendwie etwas mit dem Unternehmensinhalt zu tun haben sollte. Ein Friseur der „Meister Eder“ heißt? ich weiß nicht… (Außer natürlich der Nachname ist wirklich „Eder“ :-) )Kreative Unternehmen (Marketing-Agenturen oder Unternehmen, die Genähtes verkaufen, dürfen ruhig einen ausgefallenen, „bunten“, kreativen Namen haben, aber ein Rechtsanwalt oder Unternehmensberater sollte bereits im ersten Moment kompetent wirken :).
So habe ich mich für den Namen Stick.Zone entschieden. Ich hätte auch „Zwergenländle“ oder „Stubenhocker“ als Namen in Betracht ziehen können, aber wie gesagt, ich persönlich finde, es sollte eine Assoziierung vorhanden sein, oder zumindest von Klang, oder Inhalt zum Thema passen. Bitte nicht vergessen, zu checken, ob die Wunsch-Domain für eine Website noch verfügbar ist und gegebenenfalls  muss der Name/die Wunschdomain angepasst werden (schnell und einfach HIER prüfen).

Ist der richtige Name gefunden, sollte sofort beim Deutschen Patent- und Markenamt geprüft werden, ob noch keine Rechte vergeben sind (Prüfung online HIER). Im Idealfall lässt man den Namen auch sofort nach der Gewerbeanmeldung schützen. Denn hier gilt leider, wer zuerst kommt, malt zuerst. Auch wenn man den Namen bereits seit einem Jahr nutzt, so ist man nicht vor Strafe sicher, wenn jemand anderes den Namen schützen lässt. Genaue Infos und einen direkten Link zur Onlineregistrierung beim Deutschen Patent- und Markenamt findet man HIER.

7. der Standort

Der Standort darf nicht unterschätzt werden – im Businessplan ist die Standortanalyse ja bereits enthalten. Man sollte nicht den Fehler begehen, den Standort zu schnell festzulegen, nur weil man hier schnell die passende Immobilie gefunden hat. Neben steuerlichen Differenzierungen gibt es auch weitere Faktoren, die die Standortwahl beeinflussen können. Unter Anderem die Zielgruppe und das Kundenpotenzial, Infrastruktur und Konkurrenzsituation, Mietniveau und Verfügbarkeit von Personal. Für einen Kleinunternehmer, der seine Produkte nur online von zuhause aus vertreibt, entfällt dieser Beitrag natürlich erstmal.

8. Beantragen von Genehmigungen

Auch dieser Punkt in der Liste der 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit steht unter dem Motto: SOFERN NOTWENIG

Aber in vielen Fällen ist es einfach essentiell, um Ärger mit Behörden und Ämtern zu vermeiden. Zulassungen um Genehmigungen rechtzeitig einholen!!! Infos gibt´s im jeweiligen Fall beim Bauamt, Gesundheitsamt und bei der Gewerbeaufsicht.

9. Amtswege und Behördengänge

Nach Wahl der richtigen Rechtsform (hier können Anwälte weiterhelfen, oder auch ein Steuerberater) beginnt die eigentliche Gründung des Unternehmens. Bei der Gewerbeanmeldung gibt es unterschiedliche Wege für Kleinunternehmer, Handelsunternehmen, Handwerker und Freiberufler.

Das Gewerbeamt informiert in der Regel automatisch auch weitere Behörden und Institutionen: Finanzamt, Berufsgenossenschaft, IHK oder HWK, das Statistische Landesamt und auch das Handelsregister (beim Amtsgericht). Für Freiberufler reicht die Anmeldung beim Finanzamt, dort erhalten sie Ihre Steuernummer.  Kaufmännische Betriebe sollten, um ins elektronische Handelsregister eingetragen zu werden, einen Notar beauftragen.

10. Versicherungen und Vorsorge

Als Selbstständiger hat man in den meisten Fällen die Wahl zwischen einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Eine schwere Krankheit oder ein Unfall können gerade in der Gründerphase sehr schnell zum Ruin führen!!  Wichtig ist, an die soziale und betriebliche Vorsorge zu denken und genau abzuwägen welche Risiken und Gefahren für beide Bereiche auftreten können.  Zu den Wichtigsten gehören die Kranken- und Pflegeversicherung, die Unfall- und Haftpflichtversicherung, die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Altersvorsorge.

Ich kann nur wärmstens empfehlen, mit einem Versicherungsmakler zu sprechen. Diese sind (eigentlich) unabhängig und können kompetent über Verträge, Beiträge und Co. informieren. Die Beratung ist für den Versicherungsnehmer kostenlos.

 

Irgendwelche Fragen zum Beitrag der ersten Schritte zur Selbstständigkeit?

Oje oje, was für ein Beitrag :) Nach 3 Stunden Recherche, Schreibarbeit und Co. bin ich fertig mit meinem Blogbeitrag über die 10 ersten Schritte zur Selbstständigkeit  – ich bin zufrieden :) Und ich hoffe sehr, dass sie dem Ein oder Anderen helfen, den Schritt doch zu wagen. Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört…. Fragen beantworte ich natürlich gerne hier in den Kommentaren oder schaut vorbei in meiner FB Gruppe

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